11. Dezember

Zwei der Sieben Berge liegen hinter Bruno, Wilhelm und Ferdinand. Vor ihnen ein kleiner Teich, neben dem eine große alte, knorrige Eiche ihre Wurzeln geschlagen hat.

„Das ist der perfekte Ort für eine Pause.“ Den ganzen Tag freut sich Bruno schon auf diesen Moment.

„Au ja, endlich sitzen“, freut sich Ferdinand. „Meine Fußsohlen brennen wie Feuer.“

„Und vor allem ist jetzt Zeit für den Krümelkuchen.“ Bruno schleckt sich genüsslich mit der Zunge über seine Schnauze.

 

Wilhelm hingegen erstarrt. Krümelkuchen? Oje! Was soll er jetzt nur tun?

 

„Wo bleibst du denn, Wilhelm.“

Ablenkung ist immer eine gute Taktik. „Aber wir müssen doch weiter zur bunten Kuh, sonst schafft ihr es nicht rechtzeitig zu eurer Zirkusvorstellung zurück.“

„Nix da. Jetzt gibt es endlich den Krümelkuchen. Wenn wir noch länger warten, verschimmelt er.“

Wenn Bruno wüsste. Mit hängendem Kopf trottet Wilhelm zur Eiche.

„Dann zeig mal her den Beutel.“

Wilhelm senkt den Kopf fast bis auf den Boden hinunter. Bruno nimmt die Henkel in seine Schnauze und hebt den Beutel ein Stück an ... „Hmm, der ist aber ganz schön leicht geworden.“ ... zieht ihn über Wilhelms Kopf, stellt ihn vor ich ab und guckt hinein.

 

„Wilhelm, was ist denn mit dem ganzen Krümelkuchen passiert?“

 

„Ähm ... ja ... der Kuchen ... ähm ... den musste ich essen.“

„Ach Wilhelm! Das war doch unser Kuchen! Für uns alle Drei!“

Wilhelm traut sich gar nicht, seinen Kopf zu heben. „Aber der roch mir so in meine Nase. Da konnte ich einfach nicht widerstehen.“

„Aber der war doch für uns ... für mich ... ich hatte mich so gefreut.“ Deprimiert legt sich Bruno auf den Boden, die Tatzen nach vorne verschränkt, den Kopf auf ihnen abgelegt und starrt den Beutel an. 

Ferdinand versucht, zu trösten: „Ach Bruno. Ist doch gar nicht so schlimm. Wenn wir zurück sind, besorgt dir Fritz, der alte Fuchs, bestimmt einen neuen Krümelkuchen.“

Doch Bruno schnauft nur. Der Schock sitzt einfach zu tief.

„Das tut mir echt Leid, Bruno. Das war wirklich keine Absicht. Schau mal“, Wilhelm schüttelt den Beutel vor Brunos Nase aus. „Hier ist noch ein kleiner Krümel übrig.“

Ohne eine Miene zu verziehen, schleckt Bruno den Krümel weg. Das wird er Wilhelm so schnell nicht verzeihen.