„Wann sind wir denn endlich da?“
„Ach Ferdi, du musst dich gerade beschweren. Du wirst doch die ganze Zeit bequem von Wilhelm durch die Gegend kutschiert.“
„Langweilig ist es hier oben aber trotzdem.“ Schmollend lehnt sich Ferdinand in sein Nest zurück.
Bruno legt einen Zahn zu. So langsam wird die Zeit wirklich eng. Es sind nur noch drei Tage und sie müssen noch die Manege bauen und vielleicht eine Tribüne für Ferdinands fünfundfünfzig Geschwister. Und dann natürlich üben, üben, üben.
Den groben Ablauf haben sie sich zwar auf dem Rückweg überlegt, aber was ist, wenn die Baumstämme für die Manege nicht reichen? Oder das ein oder andere Kunststück nicht so gelingt, wie sie es sich vorgestellt haben? Und Mama und Papa Bär wollen bestimmt, dass er von ihrer Reise erzählt. Hoffentlich wollen sie nicht jedes Detail wissen.
Und hoffentlich kommt Elisa rechtzeitig an. Ohne sie wäre es keine richtige Zirkusvorstellung.
Derweil hängt Wilhelm seinen eigenen Gedanken nach. Ständig hat er dieses „tütelü“ im Kopf. Und eine Stimme, die sagt „vertraue deinem Instinkt“ und „du bist gut, so wie du bist“. Und sie fragt ihn „Wo kannst du deine Gabe einsetzen?“ und „Wem kannst du damit helfen?“. Was soll das? Welche Gabe soll er schon haben? Ist sein „A-Ih“ neuerdings eine Gabe?
Ungläubig schüttelt Wilhelm seinen Kopf. Zum Glück sind sie tagsüber so schnell und viel gelaufen, dass er abends todmüde eingeschlafen ist. Doch sobald er morgens aufwachte, waren das „tütelü“ und die Stimme wieder da.
„He, schaut mal! Ist das die große Tanne am See dahinten?“ Ferdinand springt auf und setzt sich sein Löffelfernglas auf. Ein wenig nachjustieren, weil die Sonne gleich untergeht. „Tatsächlich! Daneben ist der Kirchturm vom Dorf!“
„Juhu, wir haben es geschafft!“, freut sich Bruno. „Wir sind wieder zu Hause!“
Ferdinand nimmt Wilhelms Ohren in die Pfoten. „Auf, auf!“
Im Eiltempo laufen sie zum See, springen über den Fluss, in den Wald hinein, den Hügel hinauf. In Windeseile wissen alle Bescheid. Bruno fällt Mama und Papa Bär um den Hals. Ferdinand wird von seinen Geschwistern vor lauter Freude in die Luft gewirbelt. Und auch Wilhelm wird umjubelt. Zur Feier des Tages läuft Fritz, der alte Fuchs, extra hinunter ins Dorf und besorgt einen Krümelkuchen ganz allein für Bruno. Bis spät in die Nacht berichten die Drei von ihren Abenteuer, bevor sie erschöpft ins Bett verschwinden – Wilhelm mit einem leisen „tütelü“ im Ohr.